Montag, 26. Juli 2010
Zuggeschichten
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben...
... und bei mehreren Reisen dann natürlich noch mehr



Erstes Wochenende
Am Freitag abend soll es nach Karlsruhe gehen. Frohen Mutes ziehe ich zum Bahnhof los in Richtung Fahrkartenautomat. Ich gebe meine gewünschte Verbindung ein - und lese: „Tut uns leid, ihre Verbindung ist ausgebucht“ – Wie ausgebucht? Ich will nach Karlsruhe und bin auch gerne dafür bereit auf dem Boden zu sitzen, aber ich brauch ein Ticket ☺ Nein französische Automaten geben keine Tickets mehr raus, wenn alle Plätze vergeben sind.

Brav stelle ich mich im Reisezentrum in die Schlange und mache meine erste Lernerfahrung: „Auch französische Schalterbeamten verkaufen keine Tickets mehr, wenn alle Plätze vergeben sind!“ Ich will aber nach Deutschland !! ☺

Bis Straßburg komme ich noch. Dort muss Steffen zu seinem ersten Notfalleinsatz anrücken und mich statt in Karlsruhe in Straßburg einsammeln.


Zweites Wochenende
Notfalleinsatz Nummer 2
Für ein Wochenende war ich so gut vorbereitet, dass ich einen Flug im Voraus gebucht habe – für dieses Wochenende! – Für dieses Wochenende an dem der Vulkan spuckt!
Auch wenn es im Rückblick nicht mehr denkbar scheint, bestand an dem Freitag morgen noch eine Hoffnung, dass am Abend der Luftraum wieder frei sein würde... Somit war ich auch zunächst nicht wirklich beunruhigt oder sah die Notwendigkeit mich um eine Alternative zu kümmern. Mein Flug war schließlich der aller letzte an dem Tag zwischen Paris und Köln.

Am späten Vormittag „zerstört“ sich dann die Hoffnung – und ich fange an zu organisieren... Bisschen spät zu diesem Zeitpunkt. Die Aussage „Tut uns leid, Ihre Verbindung ist ausgebucht“ verwundert mich nun nicht mehr. Aber jede Verbindung nach Köln oder ähnliches ist ausgebucht.

Aber die Situation ist ein gutes Beispiel, dass viele Dinge doch gehen, wenn man es unbedingt will. Und ich will nach Hause ☺ Außerdem erwartet mich in Köln am nächsten Tag ein Yogaworkshop ☺ - Irgendwann studiere ich über google maps mögliche Verbindungen in Richtung Norden. Bis nach Luxemburg komme ich! – und dorthin kommt dann Steffen um mich abzuholen.

Während der ganzen Organisation sitze ich aber noch in Nantes... Also zunächst der Zug Nantes- Paris, dann Bahnhofswechsel in Paris mit Koffer einer heißen und völlig vollen Metro.... Leichte Panik macht sich breit, dass ich den Bahnhof nicht rechtzeitig erreiche.
Als ich ankomme erkenne ich mein Reisezentrum der vorherigen Woche nicht wieder. Totales Chaos und die Automaten, an denen ich meine vorgebuchte Fahrkarte abholen soll, erkennen meine Kreditkarte nicht. Ich stürze auf eine Bahnbeamtin los, die erst nicht helfen will... aber dann verspricht, mit mir an einen anderen Schalter zu kommen. Als sie dann erfährt, wann der Zug abfahren soll, beschließt sie lieber direkt mit zum Zug zu gehen. Der Schaffner erklärt mir, dass er mir dann eine neue Fahrkarte verkaufen würde und ich die andere zurückfordern müsste... Ich schwanke zwischen alles-egal, genervt und kapputt-Tränen-nah , aber komme in den Zug.

Da ich außer dem Code zum Abholen nichts aufgeschrieben habe, habe ich natürlich keine Ahnung wo mein Platz wäre. Außerdem – wunder, wunder – ist der Zug total voll und ich sitze dann zunächst auf dem Fußboden. (Was natürlich im Widerspruch zu meiner Lernaktion der vorherigen Woche steht ☺) Neben mir ist ein kleiner Hund im Plastikkäfig, der kläfft und auf der anderen Seite ein weinendes Baby.

Was hat der Vulkan sich nur gedacht !

Mit einem Bier für mich und Kaffee für Steffen in Luxemburg beginnt das Wochenende.


Zugfahrt Nummer 3 – vielleicht die beste Zugaktion
Sigga kauft Ticket, Abfahrt 17.44
Sigga fährt alleine zum Bahnhof, muss sich beeilen und erreicht den Zug gerade pünktlich (hätte sich aber SOOOOOO gerne eine Zeitung für die Fahrt gekauft.)
Sigga sitzt im Zug, wartet und wartet, um 18.05 kommt eine Durchsage „Wir bedauern es sehr, unser Zug wird mit einer Stunde Verspätung wegen eines Schadens an der Oberleitung abfahren.“ ES IST WARM
Sigga denkt sich, mach das beste drauß, du hast noch 40 Minuten.
Sigga sagt zum Schaffner. Ich gehe mir dann noch ebene eine Zeitung kaufen „Ja, beeilen sie sich“ Mache ich!
Sigga kommt ca. 10 Minuten später wieder – und sieht ihren Zug gerade noch verschwinden !!! ....

Sigga geht ins (1) Reisezentrum, die sind total bestürtzt, sagen ja im System steht mind. 40 Minuten Verspätung, aber die Bestätigung soll ich am Infopoint auf dem Gleis bekommen – (2) die Servicepointmitarbeiter sind vielleicht vieles – aber nicht freundlich (!) Sigga wird um Servicepoint in der Ankunftshallte geschickt (3) Sigga wartet 20 Minuten ES IST WARM (4) der Servicepointmitarbeiter ist auch nicht freundlich und sagt „Muss der andere Schaffner entscheiden, ob sie mit dem Ticket im letzten Zug um 19.11 Uhr mitfahren dürfen“

Der Schaffner will sich der Aufgabe nicht stellen ;-) Der Zug um 19.11 fällt AUS !

Erst heißt es am Breslauer Platz werden Busse bereitgestellt. Alle runter vom Bahnsteig.
Warten. ES IST WARM ;-) Ach nee, doch keine Busse, alle wieder hoch.
Regionalexpress nach Aachen, dort soll ein Thalys warten.

Zug hat Verspätung, Zug muss auf offener Strecke warten, 10 Minuten vor Aachen kommt die Durchsage „Anschlussreisende nach Brüssel nehmen bitte den ICE xxx. Der Thalys nach Paris ist soeben abgefahren.“ Inzwischen ist es abends um halb 10.
Der Schaffner der angesprochen wird sagt „Ja, ich weiß auch nicht, weshalb man sie in diesen Zug gesetzt hat. Überlegen Sie sich was, ich hoffe, Sie überlegen sich was Gutes“ Juhuu

Ich überlege mir was Gutes,- dass ich nach Köln zurückfahre, denn am nächsten Tag wäre ich beruflich abends wieder nach Düsseldorf geflogen.

Ich warte auf den nächsten Regionalexpress, der auch 30 Minuten Verspätung hat. Fahre bis Düsseldorf und hole direkt mein Auto bei Nini ab. Dann fahre ich wieder nach KÖln.
Um ca. 00.30 Uhr komme ich wieder zuhause an.




3 Tage später – 14. Juli
wegen Gewittern fallen die Züge um mich herum aus, aber juhuu ich komme mit dem blauen Auge „Verspätung“ davon. Leider werde ich so spät ankommen, dass von dem Nationalfeiertags-Feuerwerk nichts mehr zu sehen sein wird. Wir warten noch in Brüssel fast 2 Stunden auf Aånschlussreisende aus Amsterdam und kommen dann irgendwann nach Mitternacht an... – Aber es gibt Reisegutscheine, der nächsten Zugreise steht also nichts im Weg ☺



Organisatorisches zu Beginn
Ich hätte nicht gedacht, dass es mich so viel Zeit kosten würde, alle Kleinigkeiten des alltäglichen Lebens zu organisieren.

Die Basis bei der Sprache hilft, aber

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Doping für Zuschauer !
Zweieinhalb Stunden haben wir gewartet, bis die ersten Fahrräder am Horizont zu entdecken waren - und dann ging alles ganz schnell. :-)

Wir waren auf jeden Fall der Meinung, dass Doping für Zuschauer ein Standardprogramm sein sollte, denn die Beine wurden schwer ;-)

Ansonsten sind Triumphbogen, Place de la Concorde und Sonnenschein (wenn auch auf dem Bild nicht zu sehen) schon ein würdiges "Panorama".

Na, wer findet das gelbe Trikot ? :-)
Na, wer findet das gelbe Trikot? :-)

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Frankreich im Sommer
Noch eine Woche bis zu meinen eigenen Sommerferien.
Mir war ja theoretisch bewusst, dass in Frankreich im August nicht viel läuft, es aber selber mitzubekommen ist spannend.

Am vergangenen Montag habe ich mich fast erschreckt. Als ich abends aus der Metro komme sind alle Rollläden an der kleinen Eckkneipe geschlossen und ein Zettel hängt an der Tür. Unfall ? Irgendetwas unvorhergesehenes?

Nein :-) Die Besitzer teilen mit, dass sie bis Ende August montags immer um 8.00 schließen :-)

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